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Stadt plant neues Bus-Depot an der Werner-Reimers-Straße
Aktuelles – 21.08.2025

Stadt plant neues Bus-Depot an der Werner-Reimers-Straße

Wertstoffhof wird auf dem bisherigen Areal des Betriebshofs erweitert
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#badhomburg

Bad Homburg v. d. Höhe. Die Stadt Bad Homburg stellt die Weichen für einen modernen, klimafreundlichen Stadtbusverkehr: Mit dem geplanten Neubau eines Busdepots in der Werner-Reimers-Straße schafft die Verwaltung die Grundlage für den vollständigen Einsatz von Elektrobussen. Der Magistrat hat der entsprechenden Vorlage bereits zugestimmt. „Das bestehende Depot in der Nehringstraße ist heute bereits an seiner Kapazitätsgrenze und für die Anforderungen eines emissionsfreien Fuhrparks nicht geeignet. Damit die Umstellung auf Elektrobusse gelingt, ist eine Erweiterung der Infrastruktur unumgänglich“, sagt der zuständige Dezernent Dr. Oliver Jedynak.

 

Das nun ins Auge gefasste Areal an der Werner-Reimers-Straße ist im Besitz einer kirchlichen Stiftung. Im April 2024 wurde der Stiftung mit Sitz in Frankfurt das Konzept für ein neues E-Bus-Depot vorgestellt werden – mit Erfolg. Die Stiftung stellte die erforderlichen Flächen per Erbpacht in Aussicht. Darüber hinaus rückten angrenzende Grundstücke wieder in den Fokus, die perspektivisch für gewerbliche Entwicklungen genutzt werden können.

 

Das neue Depot in der Werner-Reimers-Straße soll vollständig auf den Betrieb mit E-Bussen ausgelegt sein. Erste Untersuchungen hatten die Eignung des Standorts bestätigt. Aktuell wird mit einem Flächenbedarf von rund 15.000 m² gerechnet, durch optimierte Planung sollen es etwa 12.500 m² werden. Noch 2025 soll ein Ingenieurbüro mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt werden, die den Kostenrahmen, die Flächenkonzeption und die Bauplanung konkretisiert.

 

Da der Neubau voraussichtlich erst nach 2030 abgeschlossen sein wird, hat die Stadt ein Übergangskonzept entwickelt. Bereits mit Start des neuen Verkehrsvertrages am 1. Januar 2026 sollen 15 E-Busse im Stadtverkehr eingesetzt werden. Hierfür werden fünf Ladepunkte am bestehenden Standort installiert, weitere zehn Ladepunkte am künftigen Depot vorbereitet.

 

Ein wichtiger Impuls kommt vom Bund: Im Juli 2025 startete ein Förderprogramm für E-Busse und Ladeinfrastruktur. Trotz einer sehr kurzen Frist von nur sechs Wochen konnte der Magistrat alle Unterlagen fristgerecht einreichen. Bei positiver Bewertung der Projektskizze ist im Herbst die Antragstellung vorgesehen; Förderbescheide sollen bis Ende 2025 erteilt werden. Parallel wird gemeinsam mit der Netzgesellschaft Bad Homburg und der Syna die notwendige Stromversorgung an beiden Standorten gesichert.

 

Neue Perspektiven für den alten Standort


Mit dem Umzug des Bus-Depots eröffnen sich am bisherigen Standort in der Nehringstraße auch Chancen für die Nutzung durch den Betriebshof: Durch die sich ergebenen zusätzlichen Flächen kann der Betriebshof an der Nehringstraße anders und langfristig planen. Nun besteht die Möglichkeit, einen modernen Wertstoffhof am bisherigen Standort zu errichten. Dieser könnte aufgrund anderer Gegebenheiten der Liegenschaft digitalisiert und innovativ betrieben werden. Die bisher als Alternative gehandelte Fläche am Sauereck in Ober-Eschbach würde somit frei für dringend benötigte Lagerflächen für den Tiefbau und die Stadtwerke. Eine Alternative, die zuvor nicht denkbar schien, sich jedoch durch die positive Kettenreaktion ergeben könnte, sofern die Stadtverordneten dem zustimmen. „Der neue Standort für das Busdepot eröffnet uns die Chance, den Wertstoffhof am bisherigen Ort ganz neu zu denken. Wir können unsere Leistungen zentral und gut gelegen weiter anbieten, Zuwege für die jeweiligen Abfallfraktionen optimieren und zugleich einen modernen Wertstoffhof entwickeln – kundenfreundlich, digital und mit erweiterten Öffnungszeiten. Das würde zu einer erheblichen Aufwertung unseres Bürgerservices führen“, fasst der für den Betriebshof zuständige Stadtrat Tobias Ottaviani zusammen.

 

Das Projekt ist weit mehr als ein Bauvorhaben. Es verbindet Themen wie ÖPNV-Optimierung, Elektromobilität, Ladeinfrastruktur, Energieversorgung, Verkehrsplanung, Umweltstandards, Städtebau und Fördermittelmanagement. Zahlreiche Fachbereiche – von Hoch- und Tiefbau über E-Technik und Finanzen bis hin zu Recht und Kommunikation – arbeiten eng zusammen. Gesteuert wird das Vorhaben konzernübergreifend, womit Bad Homburg einmal mehr seine Kompetenz bei der Umsetzung komplexer Zukunftsprojekte unter Beweis stellt.

 

Oberbürgermeister Alexander Hetjes betont: „Mit diesem Projekt schaffen wir die Grundlage für einen nachhaltigen Stadtbusverkehr in Bad Homburg und einen innovativen Betriebshof. Wir investieren nicht nur in moderne Mobilität, sondern auch in die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt.“